Pilotprojekt: Aufsuchende Hausbesuche in Hamburg

Ein gutes Pro­jekt, das ursprüng­lich von den Ham­bur­ger Grü­nen ein­ge­bracht wor­den ist. 

Pres­se­mit­tei­lung der Behör­de für Gesund­heit und Ver­brau­cher­schutz vom 25.7.17:

Gesund­heits­be­hör­de star­tet Pilot­pro­jekt für auf­su­chen­de Bera­tung in zwei Ham­bur­ger Stadtteilen

 Die Stadt unter­stützt Men­schen ab 80 Jah­ren in Zukunft mit einem „Ham­bur­ger Haus­be­such“. Gestar­tet wird 2018 mit einem Pilot­pro­jekt mit einer Lauf­zeit von drei Jah­ren in Eims­büt­tel und Har­burg. Es han­delt sich dabei um ein auf­su­chen­des, für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger frei­wil­li­ges und kos­ten­lo­ses Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­an­ge­bot. Fach­kräf­te wie Pfle­ge­kräf­te oder Sozi­al­päd­ago­gin­nen und ‑päd­ago­gen besu­chen im Auf­trag der Stadt die älte­ren Men­schen, um Hil­fen gegen Ver­ein­sa­mung, bei gesund­heit­li­chen Pro­ble­men, Pfle­ge­be­dürf­tig­keit oder Unter­stüt­zungs­be­darf im Haus­halt zu vermitteln.

Wir küm­mern uns in Zukunft sys­te­ma­tisch um älte­re Men­schen, um sie aus der Ein­sam­keit zu holen und um even­tu­el­len Hil­fe­be­darf zu erken­nen und die­sen zu erfül­len, bevor es zu spät ist. Die Stadt hat sehr vie­le Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten zu bie­ten. Wir wol­len dafür sor­gen, dass die­se bei den älte­ren Men­schen auch recht­zei­tig ankom­men. Senio­rin­nen und Senio­ren sol­len durch den Besuch dabei unter­stützt wer­den, mög­lichst lan­ge und selb­stän­dig in der eige­nen Woh­nung leben zu kön­nen“, so Gesund­heits­se­na­to­rin Cor­ne­lia Prü­fer-Storcks.

 Vor­ge­se­hen ist, dass alle älte­ren Men­schen zu ihrem 80. Geburts­tags ein schrift­li­ches Besuch­s­an­ge­bot mit einem Ter­min­vor­schlag erhal­ten. Dazu bekom­men jähr­lich rund 2.000 Senio­rin­nen und Senio­ren in Eims­büt­tel und rund 1.300 in Har­burg Post von der Stadt. Jün­ge­re bzw. auch älte­re Senio­rin­nen und Senio­ren aus Eims­büt­tel und Har­burg kön­nen auf eige­ne Nach­fra­ge hin das Haus­be­such­s­an­ge­bot aber eben­falls in Anspruch nehmen.

 Die The­men, die wäh­rend des Ham­bur­ger Haus­be­suchs ange­spro­chen wer­den kön­nen, sind viel­fäl­tig: von der gesund­heit­li­che Situa­ti­on, Ernäh­rung und Bewe­gung über die gesell­schaft­li­che Ein­bin­dung und sozia­le Kon­tak­te, die Wohn­si­tua­ti­on, spe­zi­ell unter Berück­sich­ti­gung von Bar­rie­re­frei­heit und haus­wirt­schaft­li­cher Hil­fen, bis hin zu etwa­igen sich abzeich­nen­den Unter­stüt­zungs- und Pfle­ge­be­dar­fen. In einem per­sön­li­chen Gespräch infor­mie­ren Fach­kräf­te die älte­ren Men­schen in deren eige­nen vier Wän­den je nach Wunsch und Bedarf über bestehen­de Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten und sozia­le Ange­bo­te, wie z.B. über Treff­punk­te oder Besuchs- und Begleit­diens­te. Auf Wunsch stellt die Fach­kraft den Kon­takt zu pas­sen­den Ange­bo­ten her. Die Fach­kräf­te koope­rie­ren eng mit den Pfle­ge­stütz­punk­ten. Dar­über hin­aus sol­len auch die Mei­nun­gen der Besuch­ten zur Gestal­tung ihres Wohn­um­fel­des erfragt wer­den, um wei­te­re Anre­gun­gen für eine gene­ra­tio­nen­freund­li­che Quar­tiers­ge­stal­tung zu gewinnen.

 Der Ham­bur­ger Haus­be­such soll durch eine Fach­stel­le koor­di­niert und mit qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten (z.B. Pfle­ge­kräf­ten, Sozi­al­ar­bei­te­rin­nen und ‑arbei­tern, Päd­ago­gen, Gesund­heits­wis­sen­schaft­le­rin­nen und ‑wis­sen­schaft­ler) durch­ge­führt wer­den. Geplant ist auch, dass das Pilot­pro­jekt durch ein wis­sen­schaft­li­ches Insti­tut eva­lu­iert wird. Nach Ablauf der Pilot­pha­se wird dann geprüft, ob der Ham­bur­ger Haus­be­such auf ande­re Bezir­ke aus­ge­rollt wird.

 In Ham­burg leben über 90.000 Men­schen, die älter als 80 Jah­re sind. Im Jahr 2035 wer­den es über 120.000 sein. Nach Schät­zun­gen leben etwa 58 Pro­zent von ihnen allein.

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