Sexuelle Vielfalt im Alter 18. November 202318. November 2023 | Antonia Schwarz FSp. | GRÜNE ALTE Foto: La realidad de los adultos mayores LGTBDie Vielfalt der Geschlechter, sexuellen Orientierungen und Lebensweisen sind Teil der gesellschaftlichen Diversität. Auch wenn die Entwicklung differenziert zu betrachten ist und in vielen Bereichen noch am Anfang steht, erfahren lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) in den vergangenen Jahren gesellschaftlich und rechtlich vermehrt Anerkennung (Quelle).Leider profitieren aber ältere Lesben, schwule und bisexuelle, transgender und intergeschlechtliche Menschen weitaus weniger von dieser positiven Entwicklung. Dies wirkt sich sehr nachteilig auf die Lebenssituation und Gesundheit der Betroffenen aus. Für viele Ältere und Hochaltrige ist es schwierig, im Pflegeheim offen mit ihrer Homosexualität umzugehen – zu groß ist die Angst vor Diskriminierung. Deshalb ist es höchste Zeit, das zu ändern! Regenbogenpflege | Frankfurter Verband (frankfurter-verband.de)Historischer ExkursIn Deutschland wurde Homosexualität lange Zeit kriminalisiert. Im Westen wurde diese nach § 175 Strafgesetzbuch bis Anfang 1994 insbesondere bei Männern als „Unzucht“ und später als „sexuelle Handlungen zwischen Männer“ bestraft. Die Nationalsozialisten verschärften das Gesetz; bis 1945 gab es ca. 50.000 Verurteilungen dazu. Tausende schwuler Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt, teilweise kamen sie dort um oder wurden unfruchtbar gemacht.Es sind aus dieser Zeit auch Scheinehen bekannt, die eingegangen wurden, um Männer vor schärferen Strafen zu schützen. In der DDR wurde die Strafbarkeit von Homosexualität bereits 1988 aufgehoben. Bis in die 90er-Jahre wurden lesbischen Frauen die Kinder weggenommen. „Gleichgeschlechtliche Beziehungen galten generell als ‚bedenklich‘ für das Kindeswohl.“Ältere Schwule und Lesben beklagen die fehlende Informiertheit von Einrichtungen der Altenhilfe zu Homosexualität. Viele wollen sich im Alter nicht rechtfertigen müssen für ihre sexuelle Orientierung. Die langjährige Kriminalisierung von Homosexualität ist bei älteren schwulen Männern noch sehr lebendig in Erinnerung. Die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren tritt dafür ein, dass sich ältere schwule Männer in der Seniorenpolitik und ‑arbeit engagieren und mit ihren Interessen einbringen können.In der Lebensphase Alter, in der die Abhängigkeit von Dritten steigt, haben der Wohlfahrtsstaat und Regeldienste der Altenhilfe eine besondere Verantwortung und sind aufgefordert, eine inklusive Versorgung für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Zu Recht stellen organisierte Schwule und Lesben nachfolgende Forderungen zur Teilhabe durch ihre Community:Sensibilisierung der Öffentlichkeit für gleichgeschlechtliche Lebensformen im Alter, fachliche Beratung von Mitarbeitenden der kommunalen Senior:innenarbeit, Kooperationen mit Trägern der offene Senior:innenarbeit,Unterstützung von Initiativen für ältere Lesben und Schwule.Kommunen aller Größenordnungen sind aufgefordert, im Rahmen von kommunalen Aktionsplänen und Altenplanungen qualitative Erhebungen durchzuführen, um die spezifischen Bedarfe von älteren Lesben und Schwulen festzustellen (mehr zum Thema beim Frankfurter Verband und beim Leben und Schwulenverband).
Weltweite Petition für die Rechte älterer Menschen 11. Dezember 202311. Dezember 2023 Pressemitteilung der BAGSO Zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10.12.2023) haben Nichtregierungsorganisationen aus 80 Ländern eine UN-Konvention für die Rechte älterer Menschen gefordert. Mit einer weltweiten Petition wenden sie sich an die […]
2. Sitzung des Diversitätsrats 18. Oktober 202319. Oktober 2023 GRÜNES Wochenende am 30.09. und 01.10.2023 in Berlin: Neben der Gründung des Bundesverbands GRÜNE Alte tagte auch der Diversitätsrat, an dem Evelyn Thies als Delegierte der GRÜNEN Alten teilnehmen konnte. […]