Shutdown für Seniorinnen und Senioren? 22. Mai 202028. März 2022 | Alexander OhgkeEs ist keineswegs selbstverständlich, dass ältere Menschen in Zeiten von Corona ohne Wenn und Aber ernst genommen werden – auch nicht bei Bündnis 90/Die Grünen. Das mag daran liegen, dass die Gründung der Grünen maßgeblich von jugendlichen Protestbewegungen beeinflusst worden ist und dies bis heute nachwirkt:Es wird viel über Seniorinnen und Senioren geredet, aber nur selten mit ihnen. Dann fallen auch solche Äußerungen wie die von Boris Palmer: „Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“ (www.sat1.de/tv/fruehstuecksfernsehen/video/202082-oberbuergermeister-boris-palmer-spricht-ueber-die-deutsche-wirtschaft-clip) oder auch des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.“1Es scheint so zu sein, dass in Krisenzeiten die Lebensleistung der Älteren nur wenig oder gar nicht zählt. So werden deren Forderungen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen und Gesellschaft und Politik zu beeinflussen, leichthin abgetan. Jetzt sei es viel wichtiger, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu mindern; ältere Menschen sind da eher eine Belastung. Schnell wird dann ein „risikodifferenzierter Ansatz“ (so Boris Palmer in Publik-Forum vom 15.05.2020, S. 8) gefordert.Doch mit der Ausgrenzung der Älteren kommt auch die Einsamkeit mit schlimmen Folgen. Wegsperren und Ausgrenzen ist keine Option. Vielmehr muss durch gezielte und auf Ältere ausgerichtete Maßnahmen, auch solchen „Risikogruppen“ gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden.Respekt vor dem Alter bedeutet auch und in Corona-Zeiten ganz besonders,• dass alle erforderlichen Schutzmaßnahmen gerade auch von Jüngeren strikt eingehalten werden,• dass entsprechende Schutzkleidung bereitgestellt wird,• dass gerade auch Älteren der Zugang zum Internet gewährleistet wird. Denn in der unumgänglichen Isolation ist das Internet die wichtigste Informationsquelle: Wo kann ich Essen bestellen? Fährt der Bus noch? Hat der Arzt auf? Wo finde ich Beratung?Wenn hierfür organisatorische und rechtliche Hürden zu überwinden sind, so muss dies, und noch viel mehr für die basisdemokratischen Grünen, Ansporn und Verpflichtung sein.Dazu gehört auch, dass den Seniorinnen und Senioren der gleiche Status zuerkannt wird, wie der Grünen Jugend, und vor allem, dass ältere gewählte Mandatsträger gehört werden – sie wissen am besten, was vonnöten ist, um auch in Krisenzeiten die Würde des Menschen (eines jeden Menschen!) zu wahren.– Alexander Ohgke, silberGRÜNe Bayernwww.tagesspiegel.de/politik/bundestagspraesident-zur-corona-krise-schaeuble-will-dem-schutz-des-lebens-nicht-alles-unterordnen/25770466.html [↩]
Age-friendly City bei den Silbergrünen in Nürnberg 20. Januar 202218. November 2023 Nach vielen Anläufen ist Age-friendly City seit der Bundestagswahl auch Bestandteil des grünen Wahlprogramms. Wobei sich grüne Senior:innenpolitik ja dadurch auszeichnet, dass wir immer alle Generationen im Blick haben. Denn viele unserer Forderungen erleichtern jüngeren Menschen genauso das Leben wie uns Älteren.
Was geht ab in Hamburg und Nürnberg? 18. Januar 202220. Januar 2022 Grüne Ü60 aus Nürnberg haben sich vor kurzem zur Gruppe Silbergrüne zusammengeschlossen und informieren sich am Mittwoch ab 10 Uhr über Altersfreundliche Städte und Gemeinden. Deshalb ist unser Vorstandsmitglied Christa Möller-Metzger digital vor Ort und berichtet von dem internationalen WHO Projekt – und was sie davon als senior:innenpolitische Sprecherin in Hamburg bisher umsetzen konnte.