Katrin Göring-Eckhardt zum Pflegenotstand auf dem #grünenNeujahrsempfangHamburg

Pünkt­lich um sie­ben Uhr waren die Türen zum gro­ßen Fest­saal des Rat­hau­ses geöff­net wor­den, eine lan­ge Besu­cher­schlan­ge hat­te sich schon davor bis hin­un­ter in den Ein­gangs­be­reich gebil­det: Die Grü­nen hat­ten zum Neu­jahrs­emp­fang geladen.

Die Frak­ti­ons­de­le­ga­ti­on der Bür­ger­schaft zum Hän­de­schüt­teln: Chris­tia­ne Blö­me­ke, zustän­dig für Senio­ren­po­li­tik, Anjes Tjarks und Farid Müller

Schö­ne Atmo­sphä­re im Ham­bur­ger Rathaus

Hat­te man es alle Trep­pen hin­auf bis in den Fest­saal geschafft, stan­den dort die Frak­ti­ons-Dele­ga­ti­on der Ham­bur­ger Bür­ger­schaft, um etwa 1000 Gäs­ten die Hand zu schüt­teln und sie zu begrüßen.

Auch ein­ge­la­den: SPD-Bür­ger­meis­ter Olaf Scholz, Spe­cial Guest dies­mal: Kat­rin Göring-Eck­hardt, grü­ne Frak­ti­ons­chefin die mit dem Auto aus Ber­lin ange­reist war.

Ich hät­te heu­te gern erzählt“, erklär­te sie kurz dar­auf in ihrer Rede, „was wir in der Regie­rungs­ko­ali­ti­on vor­ha­ben. Aber Herr Lind­ner – und die FDP, aber das ist ja das Glei­che – hat Schiss gehabt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Wir haben nun drei Par­tei­en, die kei­ne Lust zum Regie­ren haben. Wenn ihr das nicht wollt, dann lasst es uns machen, wir haben näm­lich gro­ße Lust!“ Es wäre auch nicht schlecht, fuhr sie fort, wenn Olaf Scholz mehr Ein­fluss in Ber­lin hät­te. Er gehö­re offen­bar zu der sel­te­nen Spe­zi­es Mensch, die eben­falls noch Lust hät­te, zu regieren!

Olaf Scholz stand in der ers­ten Rei­he vor der Büh­ne und applau­dier­te kräf­tig. Neben ihm grü­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Anja Haj­duck, mit der er sich präch­tig amü­sier­te. Sie wird übri­gens stell­ver­tre­ten­de grü­ne Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Bun­des­tag und wird künf­tig den wich­ti­gen Arbeits­kreis 1 der Bun­des­tags-Frak­ti­on lei­ten, der heu­te die Wirtschafts‑, Finanz- und Sozi­al­po­li­tik für mor­gen den­ken soll.

Es gab Sekt, Hugo, Ape­rol Spritz, Soft­drinks und zum ers­ten Mal auch Bier.

Kat­rin Göring-Eck­hardt und Bür­ger­meis­ter Olaf Scholz schei­nen sich präch­tig zu verstehen
Am Ende ihrer Rede beklagte Katrin das Desaster der geschrumpften Pflegepolitik: in den Jamaika-Sondierungsgesprächen habe man vereinbart, die Pflegekräfte um 25.000 aufzustocken, die GroKo hätte sich nun auf nur 8000 geeinigt. „Das reicht nicht“, erklärte sie entschieden: „Die, die am härtesten arbeiten, dürfen nicht allein gelassen werden.“

Auch die Kli­ma­kri­se gin­ge wei­ter, die Gro­Ko habe sie igno­riert. Und ganz beson­ders wich­tig: Die Gesell­schaft dür­fe nicht wei­ter aus­ein­an­der­fal­len, Die­ser bun­te Neu­jahrs­emp­fang zei­ge, wie Zusam­men­le­ben geht!

Die Zusam­men­set­zung der Gäs­te war in der Tat wie­der bunt, schil­lern­de Drag­queens, gla­mou­rös in Gold und Glit­zer geklei­det neben adret­ten Schlips­trä­gern, Schlab­ber­pul­lis und fei­nem Abend­zwirn.  Jede*r wie es ihr oder ihm gefällt!

Anjes erin­ner­te in sei­ner Rede an die Wahl­pla­ka­te der FDP: „Nichts­tun ist auch Macht­miss­brauch“ hat­te dort gestan­den. „Und dann tut die FDP nichts! Dabei gibt es doch so viel zu tun.“ Deutsch­land wird die Kli­ma­zie­le nicht errei­chen – das ver­dank­ten wir der angeb­li­chen Kli­ma­kanz­le­rin. Was sich Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Chris­ti­an Schmidt, bes­ser bekannt unter Gly­pho­sat-Chris­ti­an, in Brüs­sel geleis­tet habe, sei nor­ma­ler­wei­se ein Grund für einen Raus­schmiss. War­um schmeißt man ihn nicht raus? Wahr­schein­lich wis­se die Kanz­le­rin gar nicht, dass er in Ihrem Kabi­nett sei.

Die Grü­nen Alten sind natür­lich auch dabei, u.a. Jörg Ross­bach und ich

Anja Haj­duck, Bundestagsabgeordnete

Aus Ham­burg gäbe es dage­gen zum Glück auch Posi­ti­ves zu berich­ten: Die Koh­le­kraft­wer­ke Wedel und Tief­stack wür­den 2022 bzw. 2025 abge­schal­tet, 300.000 Haus­hal­te wür­den qua­si öko­lo­gisch saniert, ohne es zu mer­ken. Die Excel­lenz­in­itia­ti­ve und der Auf­bau der TU in Har­burg sei­en bei­de Mei­len­stei­ne für Ham­burg. Es gibt eine Initia­ti­ve, den Para­gra­fen 219a, der die Wer­bung für den Abbruch der Schwan­ger­schaft ver­bie­tet, zu strei­chen. Der Zugang zur Pla­za der Elb­phil­har­mo­nie blei­be wei­ter­hin kos­ten­frei und jedes Ham­bur­ger Schul­kind sol­le ein­mal dort auch ein Kon­zert besucht haben. Und zum ers­ten Mal sei­en in Ham­burg mehr Kin­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ein­ge­schult wor­den als ohne.

Im Übri­gen wol­le man den Begriff Hei­mat nicht län­ger den Rech­ten über­las­sen. Man habe sich z.B. auf die Bier­tra­di­ti­on der Stadt beson­nen und es gibt zum ers­ten Mal Bier beim Neu­jahrs­emp­fang, von einer Braue­rei in Alto­na. Und der Shan­ty­chor war dabei,  die Tam­pentrek­ker, die Shan­ties von Ina Mül­lers Nacht. Und die haben dann so rich­tig ein­ge­heizt, so viel aus­ge­las­se­ne Stim­mung hab ich sel­ten auf einem Neu­jahrs­emp­fang erlebt!

Kat­rin und unse­re stell­ver­tre­ten­de grü­ne Bür­ger­meis­te­rin Katha­ri­na Fege­bank haben sogar noch eine Wal­zer­run­de mit zwei Shan­ties gedreht, und es wur­de geschun­kelt, getanzt und mit­ge­sun­gen, vom „Tüdelband“ über „Ham­burg mei­ne Per­le“ bis zum „Drun­ken sail­or“. Tol­ler Abend!

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