Bei der Arbeitsgruppe „Neue Medien“ in Bonn

Im Som­mer vor einem Jahr wuss­te ich noch gar nicht, was die BAGSO ist – und mit dem Namen „Senio­ren­or­ga­ni­sa­ti­on“ kann ich mich auch immer noch nicht so recht anfreun­den. So heißt sie näm­lich genau: Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Senio­ren-Orga­ni­sa­tio­nen e.V., 130 Orga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land gehö­ren dazu. Der Begriff „Senio­ren“ klingt ein­fach so alt­ba­cken… Aber jetzt sit­ze ich als Ver­tre­te­rin der Grü­nen Alten in der BAGSO-Arbeits­grup­pe „Neue Medi­en“ und fin­de es höchst span­nend hier.

Es geht ums Inter­net, um neue Tech­no­lo­gien, und wie wir Älte­ren damit umge­hen. Vier BAGSO-Ver­tre­te­rin­nen dis­ku­tie­ren mit den unter­schied­lichs­ten Ver­bän­den und Orga­ni­sa­tio­nen. Von Gewerkschafts‑, über Uni‑, Par­tei- und Kirchenvertreter*innen bis zum Senio­ren­bei­rat, vom Bund rus­si­scher Eltern oder deut­scher Kri­mi­nal­be­am­ter bis zu kom­mu­na­len Ver­bän­den, eine wirk­lich bun­te Gruppe.Die Geron­to­lo­gin Dr. Heid­run Mol­len­kopf vom BAGSO Vor­stand begrüßt die Organisations-Vertreter*innen aus ganz Deutschland

Dr. Heid­run Mol­len­kopf vom BAGSO Vor­stand umreißt kurz zu Beginn die Aus­gangs­si­tua­ti­on: Der demo­gra­fi­sche Wan­del stellt die Kom­mu­nen vor ganz neue Auf­ga­ben. Vie­le jun­ge Men­schen zie­hen weg in die Bal­lungs­zen­tren, in denen die Mie­ten stei­gen wer­den. Auf dem Land blei­ben die Älte­ren zurück. Wie sehen vor die­sem Hin­ter­grund unse­re Auf­ga­ben aus?

Nach einem ers­ten Aus­tausch ist klar: wir suchen hier Hil­fe für die eige­ne Arbeit. Und wir wol­len Älte­ren eine Chan­ce geben, wo auch immer sie leben, eine eige­ne Stim­me zu haben. Sich ein­zu­mi­schen, Bedürf­nis­se zu äußern. Und das geht online ein­fach rich­tig gut.

Älte­re sol­len dabei unter­stützt wer­den, fit zu blei­ben für den sich stän­dig ver­än­dern­den All­tag. Wenn z.B. Ter­mi­ne bei Behör­den nur noch online ver­ge­ben wer­den, die Steu­er­erklä­rung bald digi­tal erfasst wer­den muss (geplant ab 2020) oder Insti­tu­tio­nen E‑Mail-Adres­sen voraussetzen.

Das Pro­blem: Vie­le Älte­re scheu­en den Schritt, sich mit neu­en Tech­no­lo­gien ver­traut zu machen. Selbst bei soge­nann­ten Anfän­ger-Online­kur­sen sind die Hür­den oft immer noch zu hoch. Wir brau­chen Mate­ri­al, das wirk­lich jeden Click erklärt. Wir wol­len nie­man­den über­re­den, ins Netz zu gehen, aber es wäre gut zu zei­gen, wel­che per­sön­li­chen Vor­tei­le es für den All­tag hat.

Hilf­reich ist es z.B., wenn Älte­re bestimm­te Apps und Mög­lich­kei­ten des Inter­nets ein­mal aus­pro­bie­ren könn­ten, bevor sie sich gleich ein Tablet anschaffen.Die BAGSO will ihre Lob­by­funk­ti­on wahr­neh­men, um auf Pro­ble­me mit neu­en Tech­no­lo­gien hin­zu­wei­sen: z.B. mit Soft­ware­her­stel­lern und Politiker*innen reden oder sich bei einer Ver­an­stal­tung wie der re:publica, der größ­ten Kon­fe­renz der digi­ta­len Gesell­schaft in Euro­pa mit Blog­gern und Social Media Nerds aus­ein­an­der­set­zen (fän­de ich per­sön­lich ja super!).

Vom 29.10. bis zum 4.11.16 wird es eine Inter­net-Woche geben, die unter dem Mot­to „Digi­ta­le Hel­fer“ steht. Jeder Ver­band kann sich Aktio­nen zu dem Mot­to über­le­gen, die BAGSO unter­stützt u.a. mit Pres­se­mit­tei­lun­gen und einer Samm­lung aller Aktio­nen auf ihrer Homepage.

 
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