Wir trauern um Hans-Christian Ströbele

Hans-Christian Ströbele

Nach lan­ger schwe­rer Krank­heit ist Hans-Chris­ti­an Strö­be­le mit 83 Jah­ren gestor­ben. Vie­len galt Chris­ti­an als „König von Kreuz­berg“, obwohl er dort nie gewohnt und gear­bei­tet hat. Hans-Chris­ti­an wohn­te in Ber­lin-Mit­te (Moa­bit) und hat­te am Bun­des­rats­ufer mit gran­dio­sem Blick auf die Spree sei­ne Anwalts­kanz­lei. Ich wohn­te bis 1990 in Ber­lin-Tier­gar­ten. Dort war „Strö­bi“ auch lan­ge Zeit in der Bezirks­grup­pe aktiv und kam oft als Gast vor­bei, wann immer sei­ne Zeit dies ermöglichte.

Lei­der war Chris­ti­an Strö­be­le nie bei uns Grü­nen Alten aktiv und ließ sich dafür auch nicht anwer­ben; aber er war bei der Grün­dungs­ver­samm­lung der Grü­nen Alten im Sep­tem­ber 2004 mit dabei. Trotz aller Beschei­den­heit hat­te Chris­ti­an auch immer ein gutes Gespür für Publicity.

Poli­tisch war Hans-Chris­ti­an für sei­ne Streit­bar­keit, sein Ein­tre­ten für poli­ti­sche Über­zeu­gun­gen bekannt; er hat sich für Frie­den ein­ge­setzt, ohne Pazi­fist zu sein. Von vie­len wird er für sei­ne Grad­li­nig­keit aner­kannt – ja verehrt.

FSp. | GRÜNE ALTE

Bünd­nis­grü­ne aller Strö­mun­gen und Gene­ra­tio­nen haben sich aner­ken­nend und posi­tiv auf das poli­ti­sche Lebens­werk von Hans-Chris­ti­an bezo­gen. Hans-Chris­ti­an hat die Bünd­nis­grü­nen in unzäh­li­gen Unter­su­chungs­aus­schüs­sen ver­tre­ten und hart­nä­ckig für die Rech­te von Min­der­hei­ten gekämpft. Zu sei­nen her­vor­zu­he­ben­den Eigen­schaf­ten gehör­te vor allem sei­ne Freund­lich­keit und Nah­bar­keit als Mensch.

Ins­ge­samt war Hans-Chris­ti­an über 20 Jah­re Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter der Bünd­nis­grü­nen. Er hat als ers­ter Grü­ner ein Direkt­man­dat gewon­nen (von 2005 an bis 2013) ins­ge­samt vier Legis­la­tur­pe­ri­oden nach­ein­an­der. Sei­ne Krank­heit hat ihn mit 78 Jah­ren dazu gezwun­gen aus gesund­heit­li­chen Grün­den 2017 nicht mehr anzutreten.

Sei­nen Ange­hö­ri­gen spre­chen wir unser Bei­leid aus und wün­schen Hans-Chris­ti­an er möge in Frie­den ruhen.

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