Erfolgreich: Senioren-Piratensender in England

Quel­le: piqer, Susan­ne Franz­mey­er für Deutsch­land­funk Dlfkultur

1993 begann die Geschich­te von „Angel­ra­dio“ als Pira­ten­sen­der in einem klei­nen ran­zi­gen Laden­lo­kal Süd­eng­lands. Gespielt wur­de seit jeher nur Musik von vor 1960. Die Macher sind alle­samt ehren­amt­li­che Senio­ren, die ältes­te Mode­ra­to­rin ist 92 Jah­re alt. Nach­dem die Behör­den den Sen­der zwei­mal gestürmt hat­ten, ent­schied Sen­de­lei­ter Tony, es doch mal auf lega­lem Wege zu ver­su­chen. Mit unglaub­li­chem Erfolg. 1999 bekam Angel­ra­dio die ers­te Sen­de­li­zenz, und nie­mand hat­te damit gerech­net, dass es so eine gro­ße Hörer­schaft geben wür­de. (Selbst die Poli­zis­ten, die den Sen­der gestürmt hat­ten, ent­pupp­ten sich als Angelradio-Fans.

Autor und Pro­du­zent des Fea­tures ist Micha­el Lis­sek. Er bringt sich auch als über­set­zen­de Stim­me mit ein, „ohne die­ses char­man­te Eng­lisch zuzu­quat­schen“, wie es heißt. Ihm ist ein sym­pa­thi­sches Por­trät des unge­wöhn­li­chen Senio­ren­ra­di­os gelun­gen, und er lässt vie­les für sich spre­chen: Wun­der­ba­re Musik­per­len aus den 20er bis 50er Jah­ren, lie­bens­wür­di­ge Mode­ra­to­ren, denen kei­ner vor­gibt, wie sie zu spre­chen haben, und die erzäh­len, wie sie selbst von Hörern zu Mode­ra­to­ren wur­den oder ande­re schö­ne Geschich­ten preis­ge­ben, char­man­te Radio­wer­bung, die extra in alt­mo­di­schem Stil pro­du­ziert wur­de – alles klingt hier anders und man möch­te mehr davon.Wer des Eng­li­schen nicht mäch­tig ist, soll­te aller­dings zumin­dest Freu­de am Klang der Spra­che und den akus­ti­schen Dar­bie­tun­gen haben – von der Mor­gen­gym­nas­tik bis zu wun­der­schön cho­ri­schen Radio-Jin­gles ist so man­ches zu hören – denn es wird hier wirk­lich nur das Nötigs­te an Inhal­ten über­setzt. Bei die­sem Stück spricht vor allem der Klang, and it sounds good.

.Jetzt sechs Mona­te online bei Dlfkultur”

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