Grüne Alte zum Grundsatzprogramm 13. Mai 201821. Mai 2018 | Christa Möller Michael Kellner hat dazu aufgerufen, sich an der Diskussion zum Grundsatzprogramm zu beteiligen – und die Hamburger Grünen Alten haben zusammen mit den Bundesgrünen Alten Themen entwickelt, an denen sie gerade arbeiten und die sie für sehr wichtig halten. Hier unsere Zusammenfassung:Wohnmodelle: Wir brauchen vermehrt variables Wohnen für Jung und Alt. Wohnungen müssten größer oder kleiner gemacht werden können, damit Familien sich vergrößern, ältere Menschen nicht mehr die Last einer viel zu großen Wohnung tragen müssen. Dann könnten ältere Menschen in ihren Wohnungen bleiben, müssten nicht ausziehen und könnten trotzdem Platz für Jüngere machen. Diese Wohnungen sollten barrierefrei/arm sein, was sowohl für Ältere als auch für Familien mit Kinderwagen und Menschen mit einer Behinderung wichtig wäre. (Wie das technisch funktionieren kann, müsste mit Architekten besprochen werdfen). Bis es soweit ist, wäre die Möglichkeit des Wohnungstauschs ein wichtiger Schritt. Wohnungsbaugesellschaften und ‑genossenschaften müssten dann aber Lösungen anbieten, die nicht dazu führen, dass die kleinere Wohnung teurer wird, Hilfe beim Umzug wird in vielen Fällen erforderlich sein.Wohnungsbau: Die Durchmischung der Viertel ist wichtig, damit in Schulen ein gutes Lernklima herrscht, Menschen sich mit unterschiedlichen Fähigkeiten unterstützen können und einzelne Stadtteile nicht abgehängt werden.Wir wollen das Leben im Quartier stärken – und eine gute Nachbarschaft fördern. Es muss nicht alles staatlich geregelt sein, aber der Staat sollte Rahmenbedingungen schaffen, um das Miteinander zu unterstützen. Ehrenamtliche Helfer*innen mit geförderter Weiterbildung können eingebunden werden. Wir müssen Nachbarschaften, Genossenschaften, Vereine und Initiativen stärken, sich gegenseitig zu unterstützen.Angebote zur Mobilität müssen überall und besonders in abgelegene Regionen erhalten werden und können durch freiwillige Helfer*innen ergänzt werden.Bürgervereine, die in ehrenamtlicher Arbeit älteren Menschen mit Mobilitätseinschränkungen (und geringem Einkommen) einen kostenlosen Fahr- und Begleitdienst anbieten, sind ein lebendiger Teil der Zivilgesellschaft und verdienen unsere Unterstützung.Wir müssten über neue Pflegeformen nachdenken, Pflegeheime sind den meisten ein Graus, da die Pflege dort sehr anonym und teilnahmslos abläuft. Die Pflegekräfte sind schlecht bezahlt, überlastet, es gibt zu wenige. Wir brauchen kleinere Gemeinschaften, z.B. Wohngemeinschaften für Paare, bei denen beide oder nur ein Partner pflegebedürftig ist. Eine Pflegekraft könnte dort wohnen und nachts für mehrere kleine Wohngemeinschaften Rufbereitschaft haben, damit der Druck der Verantwortung für den Einzelnen wegfällt.Wohngemeinschaften mit Hilfe könnten wie Großfamilien funktionieren. Bleiben die Menschen im Quartier, können auch Verwandte und Freunde unterstützen. Zum Teil gibt es das ja schon, aber noch viel zu wenig.Der Einsatz von Robotern und telemedizinische Verfahren kann Pflegekräfte und andere beteiligte Gesundheitsberufe entlasten – damit diese mehr Zeit für einen persönlichen Kontakt haben. Solche Behandlungsformen sind so zu regeln, dass der Patientenschutz oberste Priorität hat. Digitale Lösungen können und sollen die persönliche Beziehung zwischen Arzt, Pflegekraft und Patient nicht ersetzenDie Digitale Technik entwickelt sich immer schneller, und es ist für viele Menschen schwer, neue Technologien zu verstehen. Besonders bildungsferne Schichten, Menschen, für die Deutsch keine Muttersprache ist und Ältere verlieren bei uns leicht den Anschluss. Wir brauchen deshalb Modelle, die lebenslanges Lernen möglich machen, für alle Menschen. Wer bisher analog gelebt hat, benötigt anfänglich eine Einführung in die Nutzung von leicht erlernbaren Kommunikationsmitteln wie Smartphones und Tabletts und zur IT-Sicherheit.Unsere 3‑Phasen-Aufteilung des Lebens in Ausbildung – Arbeiten – Freizeit mit Renteneintritt hat ausgedient. Aus- und Weiterbildung muss immer möglich sein. Wir brauchen Lebensarbeitszeitkonten, die es ermöglichen, in der Rushhour des Lebens sich Auszeiten zu nehmen, auch für Kindererziehung oder Pflege der Zugehörigen. Der Arbeitsbegriff muss sich ändern, alles ist Arbeit: Ehrenamt, Erwerbsarbeit, Erziehung, Pflege. Um die Renten auf einem Niveau zu halten, das zum Leben wirklich reicht und um das Rentensystem auch für nachfolgende Generationen bezahlbar zu machen, müssen wir länger arbeiten. Und das geht auch für die meisten relativ problemlos, da wir in der Regel fitter älter waren und die Hochaltrigkeit immer später einsetzt. Es muss natürlich Ausnahmeregelungen für Erwerbsgeminderte geben, deren Gesundheitszustand eine Weiterarbeit im Beruf unmöglich macht. Wir müssen aber auch darauf achten, dass Arbeitsbedingungen, die Menschen krank machen, nicht mehr akzeptiert werden.Menschen in Bewegung: Menschen müssen aktiv sein und bleiben. U.a. deshalb brauchen wir eine gute Rad-Infrastruktur, die es auch Kindern und älteren Menschen erlaubt, sicher unterwegs zu sein. Wir brauchen bezahlbare oder kostenfreie Sportangebote für Vielsitzer und Ältere, denn Bewegung ist Leben.Diskussion Verstädterung: Alle wollen in der Stadt leben, das ist ein weltweiter Trend. Ist das wirklich für alle erstrebenswert? Gibt es keine Alternativen auf dem Land? Muss man sich dort abgehängt fühlen? Wir brauchen eine flächendeckende gute digitale Infrastruktur! Städte sind oft (noch) laut, die Luft ist schlecht, auf dem Land ist mehr Platz. Das Leben auf dem Land muss lebenswert bleiben. Ärzte, Schulen, Einkaufen, Bank- und Postdienstleistungen müssen bei Bedarf als mobile Lösungen angeboten werden. Wir können von den Ansätzen in skandinavischen Ländern viel lernen.Die Grünen Alten haben versucht, aus einigen der Überlegungen konkrete Anträge für das Grundsatzprogramm zu entwickeln. Es wäre toll, wenn es zu unseren Überlegungen unter „Beteiligungsgrün“ bei der Netzbegrünung (ehemals Wurzelwerk, gleiches Passwort) viele Kommentare, Meinungen, weiterführende Ideen gäbe, damit unsere Gedanken eine Chance bekommen, aufgenommen zu werden. Also: nur zu, kommentiert, was das Zeug hält!
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