Preis für Senior*innen, die die Welt ein kleines Stück besser machen

Ein Drit­tel aller Älte­ren hat Lust auf Neues!
Mei­ne lang­jäh­ri­ge Kol­le­gin Tat­ja­na Blo­bel, Redak­ti­ons­lei­te­rin von Bri­git­te­WIR, ist in der Jury, um die bes­ten Zuge­ber zu finden

Die Welt zu ver­bes­sern, ist in jedem Alter mög­lich – schreibt die Kör­ber-Stif­tung in ihrem Fly­er zum soge­nann­ten Zuga­be-Preis. Dafür wer­den Men­schen gesucht, die mit unter­neh­me­ri­schem Geist Lösun­gen für die gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit gefun­den und dafür eine Orga­ni­sa­ti­on auf­ge­baut haben. Die kann gemein­nüt­zig oder kom­mer­zi­ell sein, regio­nal, bun­des­weit oder inter­na­tio­nal. Wich­tig ist die posi­ti­ve Aus­wir­kung auf die Gesellschaft.

Anläss­lich der Kick-Off-Ver­an­stal­tung zur Suche nach sol­chen gesell­schaft­li­chen „Zuge­bern“ wur­de eine neue for­sa-Umfra­ge vor­ge­stellt, und es waren illus­tre Gäs­te ein­ge­la­den. Z.B. Marc Freed­man, der in den Staa­ten den Enco­re-Preis ent­wi­ckelt hat und damit Vor­bild für den deut­schen Preis war. Er erzähl­te, wie es in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten mit pen­sio­nier­ten Ärz­ten begann, die kos­ten­lo­se Hil­fe für Obdach­lo­se anbo­ten und einen so gro­ßen Zulauf hat­ten, der ein­fach nicht mehr abriss.

Das neue Buch von Die­ter Bednorz, zu jung für alt – schö­ner Titel
Marc Freed­man hat die Enco­re-Bewe­gung mit gegrün­det, ein sehr groß Netz von älte­ren Men­schen, die für die Gesell­schaft arbeiten

Für ihn ist die Medi­en­prä­senz ent­schei­dend für die Ände­rung der Alters­bil­der, des­halb zele­briert er inzwi­schen sehr erfolg­reich den Enco­re-Preis hol­ly­wood­li­ke mit rotem Tep­pich, Foto­gra­fen­blitz­licht­ge­wit­tern und viel öffent­li­cher Auf­merk­sam­keit.  Buch­au­to­rin Mar­ga­ret Heckel, ver­gleicht die Bewe­gung der Älte­ren mit der Frau­en- und der Öko­lo­gie­be­we­gung und for­dert auf, sol­che Sät­ze wie „mit 50 wird alles schlech­ter“ ein­fach zu ver­ges­sen. Spie­gel-Redak­teur Die­ter Bednarz, der gera­de das Buch „Zu jung für alt“ geschrie­ben hat, sagt, er will nichts von Rest­lauf­zeit hören, mit 60 wür­de ein­fach ein ganz neu­es Spiel beginnen.

3 von 4 Älte­ren kön­nen sich ein gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment im Alter vorstellen

Unter­su­chun­gen zei­gen schließ­lich, dass im Alter ein posi­ti­ves Lebens­ge­fühl vor­herrscht, vie­le haben das Gefühl, es geht kei­nes­falls berg­ab, son­dern berg­auf – und das bis weit in die 80er Jah­re hinein.

Wich­ti­ge Erkennt­nis­se der reprä­sen­ta­ti­ven for­sa-Umfra­ge:  Der Begriff „Ruhe­stand“ ist out, für einen gro­ßen Teil der neu­en Alten bedeu­tet die Zeit nach dem Ren­ten­ein­tritt kei­nes­wegs Still­stand. Die Gesell­schaft kann auf die Älte­ren set­zen, sie sind bereit, sich zu enga­gie­ren. Wir brau­chen neue Alters­bil­der, müs­sen die Poten­tia­le der Älte­ren erken­nen, statt immer nur die Defi­zi­te. Inno­va­ti­on ist nicht zwangs­läu­fig mit Jugend­lich­keit ver­bun­den, auch Älte­re kön­nen Innovationsträger*innen sein. Sie brau­chen aber mehr gesell­schaft­li­che Unter­stüt­zung, die ist bis­lang nur jun­gen Start ups vor­be­hal­ten. Und eine For­de­rung, die die Grü­nen Alten schon lan­ge haben: Wir müs­sen neu über Arbeit im Alter reden. Zwei Drit­tel der 50 bis 75-Jäh­ri­gen wür­den über das gesetz­li­che Ren­ten­al­ter hin­aus arbei­ten – aller­dings nicht unter den glei­chen Bedin­gun­gen wie vor­her. Es muss also über die Gestal­tung von Arbeit gere­det werden.

Eben­falls in der Jury: Bri­git­te Zypries, Bun­des­mi­nis­te­rin a.D.
Loring Sitt­ler, der bereits als Exper­te zum demo­gra­fi­schen Wan­del von den Ham­bur­ger Grü­nen ein­ge­la­den wor­den war, im Gespräch mit Moni­ka Heckel, u.a. Autorin von „Die Midlife-Boomer“

Kon­kret inter­es­sie­ren sich 78% aller 50 bis 75-Jäh­ri­gen für Umwelt­schutz und Poli­tik, 79% für gesell­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen, 64% für Wirtschaft.

Ver­gli­chen wur­den auch die ver­schie­de­nen Alters­grup­pen: Am stärks­ten aus­ge­prägt war das Inter­es­se an gesell­schaft­li­chen The­men bei den 18 bis 29-Jäh­ri­gen und bei den 50 bis 79-Jäh­ri­gen. Men­schen in der Rush­hour des Lebens haben kei­ne Zeit dafür.

Ein Grund mehr für die Grü­nen, nicht nur auf die Grü­ne Jugend, son­dern auch auf die Grü­nen Alten zu setzen!

Quel­le: for­sa Poli­tik- und Sozi­al­for­schung GmbH im Auf­trag der Kör­ber-Sti­fung, 1521 zufäl­lig aus­ge­wähl­te Bürger*innen zwi­schen 18 und 75 Jah­ren wur­den mit com­pu­ter­ge­stütz­ten Tele­fon­in­ter­views befragt.

 

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