Soll städtisches Land verkauft oder lieber nur verpachtet werden? 3. November 2018 | Christa MöllerLange Besucherschlange vor der Hamburger Kunsthalle am Reformationstag mit freiem EintrittWir sprechen fotografisch heißt das Projekt, das Begegnung und Dialog mit Hilfe der Fotografie schaffen willDie Besucherschlange vor der Hamburger Kunsthalle war so lang, dass ich kurzfristig beschlossen habe, sie am 31.10. lieber nicht zu besuchen. Die Hamburger Bürgerschaft hatte Anfang des Jahres beschlossen, den Tag der Reformation zum neuen Feiertag zu machen und an diesem Tag freien Eintritt in die Hamburger Museen zu gewähren. Ich bin also weiter zum Altonaer Museum, das zwei wunderbare Ausstellungen hat. In der Ausstellung „Lichtblicke“ zeigen Geflüchtete Fotos und lyrische Texte, die einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt geben. Gleichzeitig wird erklärt, dass religiöse Toleranz im Hamburger Stadtteil Altona eine lange Tradition hat: Die Landesherren von Altona gewährten schon seit 1601 Glaubens- und Gewerbefreiheit. Deshalb war Altona schon früh ein Ziel für Gruppen, die aufgrund ihrer Religion verfolgt wurden, wie Hugenotten, Katholiken, Juden oder Mennoniten.In einer anderen Ausstellung geht es um Stadtentwicklung und ‑planung am Beispiel von Altona. Bauland ist in der Stadt knapp und begrenzt, heißt es dort. Und weiter wird gefragt: Wir können Politik und Verwaltung behutsam und mit Blick auf kommende Generationen mit Bauland umgehen? Wie können Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden? Ist ökonomischer Erlös oder gesellschaftlicher Wert einer zukünftigen Nutzung wichtig? Sollte städtisches Land nicht verkauft, sondern nur im Erbbaurecht verpachtet werden? Wichtige Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt, finde ich.In Zukunft nur noch Erbbaurecht?Nachbarn trifft man im Treppenhaus oder auf der StraßeKann nur jedem empfehlen, hinzugehen, wenn ihr in Hamburg seid, lohnt sich wirklich! Oder sich in Sachen Stadtplanung das Buch zu besorgen: Neue Standards, 10 Thesen zum Wohnen. Die Öffnung der Museen war auf jeden Fall ein voller Erfolg, 70.000 Hamburger*innen nutzten das Angebot!
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