Assistenzsysteme für mehr Selbstständigkeit! 22. Juni 202322. Juni 2023 | Christa Möller Unser Vorstandsmitglied Christa Möller-Metzger aus Hamburg hat in der Hamburgischen Bürgerschaft eine Rede zu digitalen Assistenzsystemen, sogenannten Ambient Assisted Living Systems (kurz AAL) gehalten. Hier ein Auszug der Rede: Christa Möller | GRÜNE ALTEChrista Möller | GRÜNE ALTEChristel ist 80 und vergisst in letzter Zeit öfter, tagsüber zu trinken. Ihr Assistenzsystem erinnert sie daran – und es beruhigt sie auch sehr, dass das System erkennt, wenn sie stürzen würde. Schließlich passieren die meisten Stürze zuhause.Im Notfall wird dann zuerst die Nachbarin nebenan informiert und anschließend ihr Sohn. Eine Überwachungskamera dafür hätte sie nicht gewollt, aber mit der neuen Technologie braucht sie die auch nicht. Sie basiert auf Radartechnik, man sieht anschließend nur eine Punktsammlung, keine Menschen. erkennt aber trotzdem, wenn jemand auf dem Boden liegt. Die aktuellen digitalen Angebote passen sich den Bedürfnissen der Menschen an, da die Systeme im Baukastenprinzip zusammengestellt werden, dadurch können auch Ausgaben niedriger gehalten werden. Und sie integrieren gleichzeitig Angehörige und Nachbarschaft, Freund*innen und ambulante Dienste. Christa Möller | GRÜNE ALTEChrista Möller | GRÜNE ALTEAllen Menschen mit Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Bewegungs- und Höreingeschränkten, Blinden oder Hochaltrigen helfen diese Systeme, ihren Alltag besser bewältigen können.Und das ist so wichtig im Alter, denn wir leben länger und besonders der Anteil der Hochaltrigen wird in den nächsten Jahren stark zunehmen. Viele – überwiegend Frauen über 80 – leben allein und wollen ihre Selbstständigkeit auf keinen Fall aufgeben. Da ist es eine große Hilfe, dass analoge und digitale Assistenzsysteme kleine und größere Schwächen im Alter ausgleichen können – und sich zum Glück auch immer leichter bedienen lassen. Expert*innen der Hochschule Stralsund haben in einem Modellprojekt Wohnungen für Ältere mit smarter Technologie ausgestattet und der absolute Renner war die Herdabschaltung. Ein Sensor überwacht die Temperatur der Kochplatten und die Bewegung vor dem Herd. Wird der Herd vergessen, schrillt ein Alarmton – und danach schaltet sich der Herd automatisch ab. Wenn man bedenkt, dass fast 40% aller Hausbrände in der Küche beginnen, unbedingt eine sinnvolle Maßnahme. An zweiter Stelle standen Wasserhähne, die melden, wenn ein Waschbecken überläuft. Der Einbau dieser Systeme funktioniert am besten, wenn schon beim Bau der Wohnung an die entsprechende Elektroinstallation gedacht wurde. Da gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf! So manches kann aber auch mit wenig Aufwand nachträglich angebracht werden. Leider wissen aktuell viele Menschen noch gar nicht, was alles technisch möglich ist. Seit kurzem werden Systeme angeboten, die für alle Altersgruppen interessant sind, so dass man sich schon früh an diese Art der Unterstützung gewöhnen kann. Christa Möller | GRÜNE ALTEDie gleiche Funktechnologie misst z.B. den Energieverbrauch und verbindet bei Bedarf mit Lieferdienst oder E‑Bike-Station. Oder sie macht eben auf ungewohnte Inaktivität aufmerksam und meldet sich bei Angehörigen. Bisher finden sich vor allem Notruf-Systeme in Haushalten und werden von der Pflegeversicherung bezuschusst. Inzwischen werden aber auch schon umfassende Systeme als Pflegehilfsmittel anerkannt, die zusätzlich an Medikamente, regelmäßige Übungen und Termine erinnern und Stürze erkennen. Solche Systeme können den Aufenthalt in stationären Pflegeheimen hinauszögern und z.T. vermutlich ganz verhindern, und sie sind auf jeden Fall kostengünstiger als teure Heime. Und entsprechen auch dem Wunsch der meisten Älteren, in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können. Christa Möller | GRÜNE ALTEDa die Suche nach der individuell besten Lösung nicht leicht ist, sind unabhängige Informationsangebote besonders wichtig, da sie neutral und gratis beraten. Mit diesen Systemen kommen wir einen guten Schritt weiter in Sachen Altersfreundlichkeit, ganz im Sinne des WHO-Konzeptes einer Age-friendly City.
Dieser Artikel ist sehr ermutigend. Zusammengefasst die umfassenden technischen Möglichkeiten, weiter allein zu Hause leben zu können, zu lesen, eine große Hilfe. Sollte breiter verbreitet werden. Sehr gut!
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